Achillessehnenerkrankungen

Was sich hinter der Diagnose verbirgt.
Die Achillessehne ist die kräftigste Sehne des menschlichen Körpers und kann Zugkräfte von mehreren hundert Tonnen aushalten. Wie alle Sehnen, so ist auch die Achillessehne schlecht durchblutet. Im oberen Drittel wird sie durch Gefäße der Muskulatur, im unteren Drittel durch Gefäße der fersenbeinhaut versorgt. Im mittleren Drittel, dort wo die meisten Erkrankungen auftreten ist die Durchblutung am Schlechtesten. Eine schlechte Durchblutung macht das Gewebe anfällig für Veränderungen und Erkrankungen. Man findet im Wesentlichen zwei unterschiedliche Probleme der Achillessehne. Die Achillodynie, eine schmerzhafte Verdickung der Sehne auf Grund von degenerativen Veränderungen und Teileinrissen der Sehne. Einen kompletten Riss der Sehne nennt man eine Achillessehnenruptur. Sie ist meist nicht sehr schmerzhaft, andererseits verliert der Fuß fast vollständig die Kraft zur Beugung im Sprunggelenk. Der Abrollmechanismus und die Stabilität beim Gehen und Laufen ist aufgehoben.
Wie Ihre Behandlung abläuft.
Achillodynie
Die schmerzhafte Verdickung der Achillessehne ist zunächst die Domäne der konservativen, also nicht operativen Behandlung. Dehnübungen der Wadenmuskulatur, lokale Anwendungen der physikalischen Therapie und entzündungshemmende Medikamente sowie Schonung und Sportkarenz führen in vielen Fällen zur Ausheilung. Bei langanhaltenden Beschwerden wird zunächst eine Kernspinuntersuchung veranlasst und anhand des Ergebnisses eventuell eine Operation geplant. Sollten Verschleißerscheinungen der Sehne nachgewiesen werden, können sie je nach Ausmaß de Veränderungen zu einem späteren Zeitpunkt einen Riss der Sehne auslösen. Der Zeitpunkt der operativen Behandlung lässt sich im Vorhinein festlegen, ist also planbar.
Achillessehnenrisse
Komplette Risse der Achillessehne sind nicht selten und kündigen sich häufig nicht an. Überwiegend treten sie beim Sport oder plötzlichem Antreten zur Fortbewegung ein. Ursache ist fast ausschließlich ein frühzeitiger Verschleiß der Sehnenfasern. Auf eine funktionstüchtige Achillessehne kann man kaum verzichten. Aus der Geschichte ist überliefert, dass die Griechen im Altertum ihren Sklaven die Achillessehnen durchschnitten, um sie am Fortlaufen zu hindern.
Was Sie bei der Operation erwartet.
Bei der operativen Behandlung der Achillodynie wird das entzündlich veränderte Sehnengleitgewebe entfernt. Verschlissene Anteile der Achillessehne werden herausgeschnitten, die Achillessehne anschließend genäht.
Ein Achillessehnenriss sollte, wenn möglich umgehend versorgt werden. Die abgerissenen Sehnenenden werden durch spezielle Nahttechniken adaptiert. Ist der Sehnendefekt zu groß, kann eine Verstärkung/Überbrückung des Defektes mit einer körpereigenen Sehne notwendig sein.
Die Operation kann ambulant oder stationär durchgeführt werden.
Bei der ersten ambulanten Untersuchung und nach der Befunderhebung sowie Röntgenuntersuchung, besprechen wir das OP-Verfahren, die Nachbehandlung und die möglichen Risiken mit Ihnen.Sollten Sie sich für eine Operation entscheiden, vereinbaren wir einen Termin mit Ihnen.
Am Vortag der Operation besprechen wir mit Ihnen noch einmal den Ablauf der Operation sowie die Narkose. Erst am Tag der Operation kommen Sie ambulant oder stationär zu uns in die Klinik.
Sehnenheilungen unterliegen biologischen Reparationsvorgängen. OP – Techniken haben auf den zeitlichen Ablauf der Heilung nur einen geringen Einfluss. Nach einer operativen Behandlung einer Achillodynie ist eine Schonung und Teilbelastung in einer Orthese (Walker) für 2 – 4 Wochen erforderlich. Ein Achillessehnenriss heilt in 6 Wochen. Anschließend ist eine Physiotherapie zu empfehlen.